SPD-Fraktion vor Ort: Bergbaumuseum Oelsnitz

Die erste Klausur der neuen SPD-Fraktion am 15. und 16. November 2019 begann mit dem Besuch einer Landkreis-Einrichtung, die sachsenweit etwas Besonderes ist: des Bergbaumuseums Oelsnitz. Das Bergbaumuseum ist einer der letzten noch erhaltenen authentischen Orte des Steinkohlenbergbaus in Sachsen. Das Museum macht Bergbaugeschichte und ihre Traditionen im Erzgebirge erlebbar, in Mitteleuropa gibt es nur drei Museen dieser Art. Träger ist der kul(T)our-Betrieb, ein Eigenbetrieb des Erzgebirgskreises.

Museumsleiter Jan Färber erwartete die Fraktionsmitglieder zu einer Führung der anderen Art. Denn seit Anfang Januar 2019 ist das Bergbaumuseum wegen Sanierung und Umbaus geschlossen, die großen Ausstellungsräume sind mittlerweile nahezu leergeräumt – was an Exponaten irgendwie zu transportieren ging, wurde ausgelagert. Eine Baustellenführung also, obwohl die eigentlichen Bauarbeiten erst dieser Tage begonnen haben.

Bis 2023 wird die Sanierung dauern, bei Kosten von 22,9 Mio. Euro (Stand August 2019). Der Kreistag hatte einen Eigenanteil des Landkreises in Höhe von rund 5,9 Mio. Euro beschlossen, die Stadt Oelsnitz beteiligt sich und es gibt Fördermittel von der SAB. Mit dem Geld werden die denkmalgeschützten Museumsgebäude und der Förderturm saniert, aber auch die Ausstellung und der Museumsrundgang komplett erneuert, zudem entsteht eine neue Eingangshalle.

In den fast kahlen Räumen wies Museumsleiter Jan Färber die Kreisräte zum einen auf Besonderheiten sowie auf Schäden hin, zum andern schilderte er anschaulich, welche Umbauten konkret geplant sind, um den Anforderungen an ein modernes Museum gerecht zu werden, von Brandschutz über Familienfreundlichkeit bis hin zu Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung. Die Substanz soll laut Jan Färber so weit als möglich erhalten werden, manchmal seien jedoch auch Abstriche nötig.

„Es ist gut, einmal selbst direkt zu hören und zu sehen, was genau bei der Sanierung und beim Umbau des Museums so viel Geld kostet“, meinte Fraktionsvorsitzender Jörg Neubert, schließlich trage der Erzgebirgskreis eine beachtliche Summe bei. Die Kreisräte waren sich einig, dass am Ende der Erneuerung ein sehr sehenswertes, zeitgemäßes Museum stehen dürfte.

Jan Färber machte auch darauf aufmerksam, dass das Museum zwar bis April 2020 geschlossen sei, aber nach wie vor Veranstaltungen angeboten werden, unter anderem Vorträge zum Thema Bergbau und Ferienprogramm für Kinder. Am Freitagabend hätten die Kreisräte zur Aktion „Nachts im Museum … lesen“ bleiben können, die anlässlich des bundesweiten Vorlesetages im Museum stattfand. Doch es ging weiter nach Hohndorf, wo noch etliche Punkte auf der Klausur-Tagesordnung standen.

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Bergbaumuseum Oelsnitz (Fotos: AG)
Wahrzeichen des Bergbaumuseums und der Region: der Förderturm, in dem sich die elektrische Turmfördermaschine und die Hängebank befinden
Zwillingsdampffördermaschine
Von links nach rechts: Jan Färber, Sören Wittig, Jörg Neubert, Holger Haase