Neue grenzüberschreitende Linie Marienberg–Chomutov

Am Samstag, den 18. Juli 2020, konnte in Marienberg eine neue grenzüberschreitende und touristisch wirksame Busverbindung eröffnet werden, die Linie 588 Marienberg–Chomutov. Der entsprechende sogenannte Aufgabenübertragungsvertrag war erst zur Kreistagssitzung am 24. Juni 2020 beschlossen worden, nachdem er im Technischen Ausschuss umfangreich vorberaten wurde. Dies erfolgte mit eindeutiger Zustimmung und Befürwortung der SPD-Fraktion.

Fünf Fahrtenpaare wochentags sowie vier am Wochenende bieten für Touristen wie Einkaufspendler ausreichend Möglichkeit, in die jeweils andere Stadt bzw. das andere Land zu kommen. Eine grenzüberschreitende Nutzung ist nicht zwingend, das heißt es kann auch zwischen Marienberg und Reitzenhain oder zwischen Hora Svatého Šebestiána und Chomutov gefahren werden.

Die Tarife entsprechen denen in den jeweiligen Verkehrsverbünden, auf deutscher Seite also dem des VMS. Grenzüberschreitend gilt ein Sondertarif. Im Konkreten heißt das: Für 5,30 Euro fährt man von Marienberg nach Chomutov, die Fahrt in die Gegenrichtung kostet 50 CZK, also etwa 2 Euro. Tickets sind beim Fahrer erhältlich.

Zur feierlichen Eröffnung waren neben Landrat Frank Vogel auch Vertreter der Landkreise beider Staaten zugegen, des Weiteren der Marienberger Oberbürgermeister André Heinrich, der Geschäftsführer des VMS Dr. Harald Neuhaus, dessen Koordinator Mathias Korda und die Geschäftsführer der Verkehrsunternehmen RVE und Autobusy Karlovy Vary a.s. Letzteres betreibt die Linie nun im Auftrag von VMS und Doprava Ústeckého Kraje (Verkehr des Kreises Usti nad Labem).

Alle Redner äußerten die Hoffnung auf einen erfolgreichen Bestand der neuen Verbindung in unserer Region, die sich nun seit einem Jahr mit dem UNESCO-Welterbetitel auszeichnen darf. Die Menschen auf beiden Seiten des Erzgebirges ein Stück weit zusammenzuführen, damit verbindet auch die SPD-Fraktion im Erzgebirgskreis große Hoffnungen.

Bei der Eröffnungsfahrt am 18. Juli 2020 konnten wir uns vom regen Interesse der Bevölkerung – nicht nur aus Marienberg – überzeugen, der Bus war gut ausgelastet. Zwei Mitfahrer nutzten bereits die Möglichkeit zur Fahrradmitnahme im mitgeführten Anhänger.

Die Fahrzeiten konnten aufgrund des „Eröffnungsandranges“ nicht eingehalten werden, das wird sich einpegeln. Auch die Bezahlmöglichkeit des Tickets sollte noch reguliert werden: Gästen, die in Chomutov in Euro bezahlen wollten, wurde dies verwehrt, obwohl es auf der Hinfahrt möglich war und auch so im Vertrag verankert und bekanntgemacht ist.

Ansonsten bieten sich auf der rund 45-minütigen Fahrt im komfortablen und klimatisierten Bus eindrucksvolle Landschaftsbilder, vom Erzgebirge hinweg in das Böhmische Becken, das „Drei-Mühlen-Tal“ und selbst bis hinüber ins Böhmische Mittelgebirge. Dies weckt Lust auf neue Wanderungen oder Radtouren in unserem schönen Erzgebirge …

Holger Haase, SPD-Fraktion

 

SPD-Fraktionsmitglied Holger Haase bei der Ankunft in Chomutov

 

Erste Ankunft des Busses aus Chomutov in Marienberg

 

Möglichkeit zur Fahrradmitnahme bietet der mitgeführte Anhänger

 

Fahrschein Eröffnung Linie 588 Chomutov–Marienberg (alle Fotos © Holger Haase)