Bei der Sitzung des Kreistages am 25. September 2019 beschäftigten sich die Kreisrätinnen und Kreisräte auch mit dem Naturschutzgroßprojekt „Bergwiesen im Erzgebirgskreis“. Mit großer Mehrheit beschlossen sie, dass eine Öffentlichkeitsbeteiligung zur möglichen Aufnahme des Erzgebirgskreises in das Förderprogramm des Bundes – chance.natur – zur „Errichtung und Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung“ durchgeführt werden soll.
Eine Machbarkeitsstudie des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) zum Bergwiesen-Projekt gibt es bereits, sie nennt und bewertet drei mögliche Fördergebiete: „Offenlandverbund von Elterlein bis Oberwiesenthal“, „Bergwiesen und Moore des Kammbereichs von Satzung bis Rübenau“ sowie „Steinrücken- und Heckenlandschaft um Annaberg und Mildenau“. Im Oktober und November 2019 informiert nun ein Online-Portal über das Projekt und lädt zur Beteiligung ein. Die Bürgerinnen und Bürger im Erzgebirgskreis können auf dem Online-Portal an einer Umfrage teilnehmen und sich direkt einbringen zur Frage „Naturschutzgroßprojekt im Erzgebirgskreis ja oder nein“.
Worum geht es bei dem Bergwiesen-Projekt?
Dazu ist im Online-Portal zu lesen: „In einigen Regionen des Erzgebirgskreises konnte eine Mittelgebirgslandschaft mit einzigartigen Lebensräumen wie blütenbunten Bergwiesen, Hecken und Steinrücken überdauern. Auf Grund der natürlichen Gegebenheiten und der langen, vom Bergbau geprägten historischen Entwicklung hat sich diese charakteristische Kulturlandschaft entwickelt und dabei eine imposante biologische Vielfalt hervorgebracht, die noch in Resten vorhanden ist.
Um diese besondere Kulturlandschaft auch für künftige Generationen zu erhalten und mehr Menschen als bisher zugänglich zu machen, gibt es Bemühungen, diese Landschaft, mit ihren botanischen und zoologischen Kostbarkeiten zu erhalten und vor allem zu fördern.
Eine gute Chance, dieses Ziel zu erreichen, bietet das Programm „chance.natur – Bundesförderung Naturschutz“, welches mittels „Errichtung und Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung“ – Naturschutzgroßprojekte (NGP) – diesen Ansatz verfolgt. Das Förderprogramm besteht seit 1979 und hat ein durchschnittliches Jahresbudget von 14 Millionen Euro. Im Freistaat Sachsen gibt es vier abgeschlossene Naturschutzgroßprojekte und eines in Planung.“ (Quelle: https://buergerbeteiligung.sachsen.de/portal/erzgebirgskreis)
Was spricht für ein Naturschutzgroßprojekt im Erzgebirgskreis?
Einige Argumente werden im Online-Portal genannt:
- Sicherung von Arten und Landschaften mit so großem Seltenheitswert, dass sie deutschland- und ggf. sogar europaweit von Bedeutung sind
- Unterstützung für eine erlebbare Montanlandschaft als Ergänzung zum Unesco-Weltkulturerbe
- Förderung einer nachhaltigen Landbewirtschaftung
- es wird artenreiche, attraktive und gesunde Landschaft gefördert, die lebenswert ist und die touristischen Wert hat, vor allem kann somit der Ganzjahrestourismus fördert werden
- indirekte Förderung regionaler Kreisläufe bis hin zum Aufbau einer eigenen Marke z. B. von „H(ERZ)-produkten“ ist möglich
- es kommt Geld in regionale Kreisläufe und kann im Ort investiert werden (Quelle: https://buergerbeteiligung.sachsen.de/portal/erzgebirgskreis)
Machen Sie mit!
Sie leben im Erzgebirgskreis? Dann schauen Sie sich auf dem Online-Portal um und nehmen Sie an der Umfrage teil, sie läuft bis zum 30. November 2019. Und zwar hier: https://buergerbeteiligung.sachsen.de/portal/erzgebirgskreis
Wie geht es weiter?
Ende des Jahres wird entschieden, wie es weitergeht, ob also der Antrag zum Naturschutzgroßprojekt beim Bundesamt für Naturschutz eingereicht wird.
-> Info: Beschlussvorlage Kreistag am 25. September 2019 zur Öffentlichkeitsbeteiligung Naturschutzgroßprojekt „Bergwiesen im Erzgebirgskreis“: 2019-08-28_KT_Top2_Vorlage1
